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5. Das System
5.1 KonsoleDie Konsole ist die Tastatur und der Bildschirm eines Linux-Systems; in der Regel also der VGA-Monitor plus Tastatur. Linux täuscht den Programmen mehr als eine Konsole vor und der Benutzer kann dann mittels Tastenkombination <Alt-Ctrl-F1> - <Alt-Ctrl-F8> zwischen diesen hin- und herblenden. Die vorgetäuschten Konsolen nennt man virtuelle Konsolen.
Die nachfolgend beschriebenen Einstellungen betreffen alle virtuellen Konsolen gleichzeitig. Welches die "richtige" Datei für die Kommandos ist, darüber kann nur das Handbuch der eigenen Distribution Auskunft geben. (Tip: das Configuration HOWTO kann in vielen Fällen helfen.) Weiterführende Literatur: Keystroke-HOWTO (engl.). Es ist unter Linux übrigens nicht notwendig, die virtuellen Bildschirme mit dem Befehl `stty pass8' in den 8-bit Modus zu schalten - das sind sie nämlich von Hause aus.
Tastenbelegung der TextkonsolenFür die unterschiedlichen Tastaturen der verschiedenen Länder liegen im Verzeichnis `/usr/lib/kbd/keytables' vorgefertigte Konfigurationsdateien. Mit dem Kommando `loadkeys' kann man eine solche Datei in den Linux-Kernel laden und dadurch den Tasten bestimmte Zeichen zuordnen. Um Mißverständnissen vorzubeugen: man ordnet den Tasten keine Bedeutungen zu, sondern nur bestimmte Zeichen. Dadurch ist sichergestellt, daß die Tastatur auch beim Arbeiten mit entfernten Rechnern funktioniert, denn Zeichen kann man über jede Art von Netzwerkverbindung übertragen. Dagegen wäre eine direkte Abfrage der Tastatur-Hardware (so wie unter DOS) über ein Netzwerk nicht möglich - es ist ein Widerspruch in sich. Die Bedeutung eines Zeichens (und damit einer Taste) kann von Programm zu Programm leicht unterschiedlich sein und die Kunst liegt in der effektiven, bzw. komfortablen Konfiguration der Bedeutung. Die länderspezifischen Aspekte werden im kommenden Kapitel behandelt.
DeutschlandIm einfachsten Falle werden Benutzer einer deutschen Tastatur mit der Belegung `de-latin1-nodeadkeys.map' zufrieden sein: Beispiel:
SchweizGeeignete Tastenbelegungen für die Schweiz sind `sf-latin1.map' (swiss-french) und `sg-latin1.map' (swiss-german). In der Deutschschweiz gibt es 2 verschiedene Tastaturlayouts, bei denen wenige Tasten verschieden beschriftet sind (eckige Klammern, @-Zeichen an verschiedenen Orten).
Östereich?
Länderübergreifende EinstellungenDie Tastaturtabellen sind Textdateien, die sich mit dem persönlichen Lieblingseditor bearbeiten lassen. Um z.B. die französischen Anführungszeichen auf <AltGr .> und <AltGr -> zu legen, ergänzt man an den entsprechenden Stellen:
Die letzten beiden Einträge ermöglichen wortweises Springen auf der Kommandozeile mit Strg-Cursortaste. Als Anregung für eigene Ergänzungen hier eine Tabelle mit allen (?) symbolischen Namen:
[Die Tabelle nicht ganz korrekt, da einige Zeichen vom Formatierungswerkzeug nicht verarbeitet werden. Wir arbeiten daran.] Die keytables(5), die dumpkeys(1) und loadkeys(1) Manpages erläutern welche Symbole gültig sind, insbesondere
erzeugt eine Liste aller bekannten Zeichennamen und Modifier.
Deadkeys
Mit Deadkey wird eine Taste bezeichnet, bei deren Betätigung das Zeichen zunächst zurückgehalten wird. Das nachfolgend eingegebene Zeichen wird quasi über das zuerst eingegeben Zeichen gedruckt, falls die Kombination Sinn ergibt. Ansonsten werden beide Zeichen nacheinander ausgegeben. Beispiel: ist die Tilde als Deadkey konfiguriert, so ergibt <~> <a> ein ã (a mit Tilde darüber).
ComposeAlternativ zu den Deadkeys kann man auch mit der <Compose>-Taste arbeiten: sie druckt zwei nacheinander eingetippte Zeichen übereinander. So ergibt die Tastenfolge <Compose> <~> <a> ein ã, während ein <~> <a> weiterhin ~a anzeigt. Um <Compose> auf die an vielen neuen Tastaturen vorzufindenden zusätzlichen Tasten zu legen, kann man z.B. konfigurieren:
Bei mir trägt diese Taste das Symbol "Quadrat mit Pfeil in der linken oberen Ecke". Die Taste mit dem Fenster-Symbol (früher: Diamant-Symbol oder Meta) hat die Nr. 125.
UnicodeBei Verwendung eines Unicode-Zeichensatz sollte man auch die Tastatur in den Unicode-Modus schalten:
5.2 Zeichensatz für die TextkonsolenDamit die länderspezifischen Zeichen überhaupt auf dem Bildschirm dargestellt werden können, muß der entsprechende Zeichensatz für den Bildschirm geladen werden. Akzeptable Ergebnisse erzielt man in der Regel mit `lat1u-16.psf', einem 16-Punkt hohen UNIcode-Zeichensatz. Der zugehörige Befehl zum Laden sieht z.B. so aus:
Die Details sind wiederum der Dokumentation der eigenen Distribution
zu entnehmen.
UnicodeUm den Unicode-Zeichensatz für die Anwendungsprogramme freizugeben muß
man die Zeichenfolge
geschehen. Diese Lösung ist allerdings aus verschiedenen Gründen sub-optimal.
5.3 Tastenbelegung von `XFree86'`XFree86' ermöglicht den Betrieb von Programmen, die das `X Window System' benötigen. In Verbindung mit einem sogennanten `Windowmanager', der das Look&Feel bestimmt, stellt es die grafische Benutzeroberfläche unter Linux zur Verfügung. Oft wird empfohlen, die Tastenbelegung des XFree86 durch die Datei
Version 2.1:Konfigurationsdatei: Mit Ausnahme der in der Tastaturbelegung vereinbarten Deadkeys werden die Tasten genau wie auf der Textkonsole belegt. Die Deadkeys (s.o.) sind unter Version 2.1 tatsächlich `dead' - aber leider ganz, nicht nur `halb'. Die Freigabe der Alt-Tasten muß manuell vorgenommen werden, dazu trägt man im Abschnitt Keyboard ein:
Version 3.1Konfigurationsdateien: Die Tastatur ist genau wie auf der Konsole belegt, auch die Deadkeys und <Compose> funktionieren (falls als solche konfiguriert). Um allerdings in den Genuß der <Alt >- und <AltGr >-Tasten zu kommen,
muß man bei der Erzeugung der
Konfigurationsdatei (Programm
Alternativ kann man die entsprechenden Einstellungen auch per Hand
im Abschnitt
`RightAlt ModeShift' aktiviert die <AltGr>-Taste und
`LeftAlt Meta' sorgt für eine Emulation der <Meta>-Taste (benötigen
z.B. die Programme
Version 3.2 und höher:Konfigurationsdateien: Hat man eine Konfigurationsdatei der Version 3.1 oder will man es sich
besonders einfach machen, dann verfährt man wie oben beschrieben und
ergänzt im Abschnitt
Dadurch wird die unter Linux etwas kompliziert anmutende Xkbd-Technik
abgeschaltet und das X liest stattdessen die Tastaturbelegung der
Textkonsolen (auf diese Weise braucht man nur eine Sache zu konfigurieren).
Äquivalent kann man bei der Erzeugung der Konfigurationsdatei (Programm
Beantwortet man diese Frage mit `y' (yes), dann sind in der Konfigurationsdatei folgende Einträge zu entkommentieren (d.h. das `#'-Zeichen ist zu entfernen):
Alle Versionen:Sondermodelle fertigt man mit dem Befehl
und einem Editor nach Wahl an. Die globale Konfigurationsdatei ist
Empfehlenswert für die Xmodmap sind etwa
Unicode?
5.4 ZeitzonenDie ganze Welt ist in Zeitzonen unterteilt, innerhalb derer eine einheitliche Zeit gilt (unabhängig von der Zeit einer Sonnenuhr an dem betreffenden Ort). Bezugspunkt für die Einteilung ist die Universal Time, kurz UTC. Zu einer Zeitzone gehören bestimmte Regeln, wie z.B. die Umstellung von Sommer- auf Winterzeit. Linux kann diese Regeln automatisch berücksichtigen. Allerdings ist die automatische Zeitumstellung nur angebracht, wenn Linux das einzige Betriebssystem auf dem Rechner ist oder auch das andere Betriebssystem auf diese Technik beherrscht.
DOSDer Treiber
Der Treiber ftp://ftp.tu-chemnitz.de/pub/simtel/msdos/clock/clk360rs.zip
LinuxUnter Linux gibt es quasi 3 Zeiten:
Die Programme Zwar liest der Kernel schon beim Booten die CMOS-Uhr aus und interpretiert
sie als UTC. Aber um systematische Fehler der CMOS-Uhr zu korrigieren, wird
die Uhrzeit vom Skript Für die Umstellung von Sommer- auf Winterzeit gibt es zwei Möglichkeiten: manuell oder automatisch.
Die Zeitzone der CMOS-Uhr setzt man am sichersten während des Bootens im BIOS Setup. "UTC" ist die Universal Time: im Winter eine, im Sommer zwei Stunden weniger. Welches Skript den Befehl
Die eigentliche Zeitzone wird unabhängig von den obigen Einstellungen durch
den Link
Um den Link anzulegen kann man das Kommando
Die eingestellte Zeitzone kann mit der Umgebungsvariable
Das früher gebräuchliche "MET" sollte unter keinen Umständen weiterverwendet werden. Markus Kuhn schrieb mir:
Die Datei /usr/lib/zoneinfo/MET existiert nur zwecks Rückwärtskompatibilität. Die Autoren der Zeitzonentabellen (Olson/Eggert/et al.) wollen eigentlich, daß deutsche Benutzer statt MET die Datei Europe/Berlin verwenden. Dann stimmen sogar die historischen Sommerzeiten vor 1945, die Linux auch alle kennt. Außerdem wird dann in der neuesten Version der Zeitzonentabelle "Mitteleuropäische Zeit (MEZ)" endlich korrekt ins Englische mit "Central European Time (CET)" übersetzt, denn "MET" ist ein Übersetzungsfehler (siehe z.B. Langenscheid Englisch; ich habe deswegen sogar beim Physikalisch-Technischen Bundesamt nachgefragt, die für die deutsche Zeit verantwortlich sind). "CEST" ist dann entsprechend "Central European Summer Time" ("MET DST", wie es noch in vielen Linux-Installationen benutzt wird, war eine falsche Uebersetzung von MESZ).
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